Druckluftanwendungen auf der Baustelle

Beton- und Rohbauarbeiten

Vom Gießen von Fundamenten und Bodenplatten über den Brückenbau bis hin zu tragenden Konstruktionen – Beton ist ein zentrales Element im Bauwesen. Druckluft spielt sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der Nachbearbeitung von Beton eine entscheidende Rolle und trägt maßgeblich zur optimalen Verdichtung bei. 

Für beste Ergebnisse muss die Druckluftversorgung zuverlässig den benötigten Druck und Volumenstrom liefern – und das kühl sowie kondensatfrei. Je nach Anwendung kann zudem technisch ölfreie Druckluft erforderlich sein. 

Im Folgenden stellen wir zwei der häufigsten Anwendungen im Bereich Beton- und Rohbauarbeiten vor, bei denen Druckluft unverzichtbar ist:

Mobile MOBILAIR-Kompressoren für Spritzbeton
Eine zuverlässige Versorgung mit ölfreier, trockener und kühler Druckluft ist für hochwertige Spritzbetonergebnisse entscheidend.

Spritzbeton – auch als Betonspritzen bekannt – ist ein bewährtes Verfahren, um Trocken- oder Nassbeton horizontal, vertikal oder über Kopf aufzutragen. 

Druckluft ist integraler Bestandteil dieses Prozesses: Nachdem der Beton durch einen Schlauch gefördert wurde, wird er mithilfe von Druckluft auf die Zieloberfläche gespritzt. Die Druckluft bestimmt dabei die Austrittsgeschwindigkeit des Betons – ein entscheidender Faktor für eine gute Verdichtung, hohe Festigkeit und eine geringe Durchlässigkeit des Betons. 

Für zuverlässige Ergebnisse ist eine konstante Versorgung mit technisch ölfreier, kondensatfreier und kühler Druckluft unerlässlich. Feuchtigkeit kann z. B. zu Verstopfungen im Schlauch führen, die Spritzqualität beeinträchtigen und die Lebensdauer des Equipments verkürzen. Verunreinigte Luft kann zudem den Erhärtungsprozess und die Endfestigkeit des Betons negativ beeinflussen.

Innenliegender Betonrüttler
Für eine gleichmäßige Rüttelleistung und Schutz der Geräte ist eine konstante Versorgung mit trockener, kühler Druckluft entscheidend.

Die Verdichtung von Frischbeton ist ein wichtiger Nachbearbeitungsschritt, bei dem Lufteinschlüsse entfernt und eine gleichmäßige Verteilung erreicht werden. Sowohl bei innenliegenden als auch bei außenliegenden pneumatischen Betonrüttlern spielt Druckluft eine Schlüsselrolle: 

Innenrüttler werden bei großflächigen Betonierungen eingesetzt. Die Druckluft treibt ein Vibrationssystem an, das Vibrationen auf den Rüttelkopf überträgt – dieser wird direkt in den Beton eingeführt. 

Außenrüttler werden häufig für Fertigteile wie Platten und Balken oder zum Rütteln dünner Betonabschnitte verwendet. Sie werden an der Schalung oder der Außenfläche des Betons angebracht und verwenden ebenfalls Druckluft zum Antrieb des Rüttelmechanismus, der in diesem Fall durch die Außenfläche des Betons übertragen wird. 

Für gleichmäßige Vibration und einen störungsfreien Betrieb muss die Druckluftversorgung konstanten Druck und Volumenstrom liefern. Um Schäden durch Feuchtigkeit und ungleichmäßige Leistung zu vermeiden, ist kühle und trockene Druckluft erforderlich.

KAESER-Lösungen für Beton- und Rohbauarbeiten auf dem Bau

Die mobilen MOBILAIR-Kompressoren von KAESER erfüllen mühelos die Anforderungen bei Spritzbeton- und Betonverdichtungsarbeiten. Sie überzeugen durch Leistungsstärke, Vielseitigkeit und höchste Zuverlässigkeit. 

Besonders wichtig in Umweltschutzzonen ist die Vermeidung von Bodenverunreinigungen, wenn der MOBILAIR-Fahrzeugkompressor mit einem Druckluftnachkühler ausgestattet ist. Nachdem die Druckluft im Druckluftnachkühler abgekühlt ist, fließt das Kondensat ab und wird bei MOBILAIR-Modellen mit Verbrennungsmotor durch die heißen Motorabgase verdampft, bei Modellen mit Elektromotor in einem eingebauten Kanister gesammelt. 

Je nach Modell kann die notwendige Druckluftaufbereitung integriert oder als kompaktes externes Aufbereitungssystem ergänzt werden. 

Lassen Sie sich von unseren Druckluft-Experten beraten, welche mobile Kompressorlösung optimal zu Ihrem Spritzbeton- oder Betonverdichtungsprojekt passt. Kontaktieren Sie uns noch heute!

FAQs

Ein passender Kompressor sorgt für gleichmäßigen Druck und Volumenstrom – entscheidend für eine effektive Verdichtung. Ein unzureichender Kompressor kann zu ungleichmäßigen Vibrationen und verminderter Betonqualität führen.

Schraubenkompressoren mit konstantem Luftstrom sind ideal. Dieselbetriebene Modelle eignen sich für Baustellen ohne Stromanschluss, elektrische Varianten für lärmsensible oder emissionskritische Bereiche.

Die meisten Rüttler benötigen 6–7 bar (87–100 psi) Betriebsdruck. Leistungsstärkere Modelle können mehr Druck erfordern – bitte Herstellerdatenblatt beachten.

Die erforderliche Liefermenge (in m3/min oder cfm) hängt von der Größe des Betonrüttlers und der Anzahl der gleichzeitig eingesetzten Geräte ab. 

Als allgemeiner Richtwert gilt:

  • Kleine Rüttler (25 mm Durchmesser): 0,4 m3/min / 15 cfm
  • Mittlere Rüttler (50 mm Durchmesser): 0,6 m3/min / 22 cfm
  • Große Rüttler (100 mm Durchmesser): 2 m3/min / 70 cfm

Wenn Sie mehrere Rüttler verwenden, addieren Sie den Gesamtbedarf an m3/min (cfm) und stellen Sie sicher, dass der Kompressor diesen Bedarf übersteigt. 

Prüfen Sie vor der Auswahl des Kompressors immer das Datenblatt des Herstellers, um den genauen Luftbedarf zu ermitteln.

Diesel- oder benzinbetriebene Kompressoren für den Außeneinsatz ohne Strom. Elektrische Kompressoren sind leiser und eignen sich für Innenräume oder innerstädtische Bereiche, in denen Lärm- und Emissionsbeschränkungen herrschen.

Für den Betrieb von Druckluftwerkzeugen wird eine Druckluftaufbereitung empfohlen. Für diese Anforderungen bietet KAESER das Druckluftaufbereitungssystem A an, das aus einem Nachkühler und einem Kondensatabscheider besteht. Dieses Druckluftaufbereitungspaket kühlt die Luft und verhindert die Bildung von Feuchtigkeit in den Leitungen, was zur Verlängerung der Lebensdauer des Druckluftwerkzeugs beiträgt. 

Es ist auch ratsam, die technischen Richtlinien und Spezifikationen in Ihrem Land zu berücksichtigen, die eine Druckluftaufbereitung für diese Anwendungen vorschreiben können. In Deutschland beispielsweise enthält die ZTV-ING-Verordnung detaillierte Normen und Anforderungen für Tiefbauprojekte. Darin wird unter anderem gefordert, dass bei Betonsanierungsarbeiten technisch ölfreie Druckluft verwendet werden muss, um Rostbildung an Stahlkonstruktionen zu verhindern.

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